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Kompartimentierung

Zu den wichtigsten Prinzipien des Brandschutzes in Gebäuden gehört die Kompartimentierung. Der Zweck dieses Prinzips ist, den Durchtritt des Feuers in angrenzende Räume zu verlangsamen. In der Kompartimentierung sind Öffnungen und Wanddurchführungen Schwachstellen. Deshalb müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um das Übergreifen von Rauch, heißen Gasen und Flammen entlang dieser Schwachstellen in die angrenzenden Räume und damit eine Ausweitung des Brandes im Gebäude zu verhindern.

Was nicht vergessen werden darf ist, dass beim Abdichten von Öffnungen nach der Montage von feuerwiderstandsfähigen Toren, Türen, Wänden und Decken, auch die Rohrdurchführungen für Flüssigkeiten und Elektrizität feuerwiderstandsfähig abgedichtet werden müssen.

Ein Kompartiment sorgt dafür, dass das Feuer auf einen begrenzten Bereich beschränkt bleibt, weshalb eine feuerbeständige Kompartimentierung bei einem Brand von größter Bedeutung ist. Die Verwendung von feuerwiderstandsfähigen Toren, Türen, Wänden und Decken verhindert die Ausbreitung des Feuers auf umliegende Räume, aber was nicht vergessen oder vernachlässigt werden darf, ist eine feuerbeständige Abdichtung der Wanddurchführungen von Leitungen für Flüssigkeiten oder für Elektrizität, damit die Kompartimentierung eines Raumes eine einwandfreie und lückenlose Funktion gewährleistet.

Lesen Sie dazu das Königliche Dekret vom 7. Juli 1994 zur Festlegung von Grundnormen zur Verhütung von Bränden und Explosionen: „Wanddurchführungen von Flüssigkeits- oder Elektroleitungen dürfen die vorgeschriebene Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauelementen nicht beeinträchtigen.“

Die Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauelementen wird durch die europäische REI-Klassifizierung angegeben. Drei Elemente spielen dabei eine Rolle: Tragfähigkeit (R), Raumabschluss/Flammendichtheit (E) und Wärmedämmung (I).

 

Was sind die REI-Leistungseigenschaften für den Feuerwiderstand?

Ein Brand kann sich sehr schnell ausbreiten. Das kann für die Überlebenschancen der anwesenden Personen katastrophal sein. Um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Evakuierung zu erhöhen, gibt es Regeln bezüglich der Feuerbeständigkeit von Materialien. Diese werden nach der REI-Klassifizierung bewertet.

Die REI-Klassifizierung gibt Aufschluss über den Feuerwiderstand von Baumaterialien und ist wie folgt unterteilt:
  • R = Tragfähigkeit
  • E = Raumabschluss/Flammendichtheit
  • I = Wärmedämmung

Tragfähigkeit (R)

Die Tragfähigkeit, genauer gesagt die Widerstandsfähigkeit oder Stabilität der Bauteile, gibt Aufschluss über die Standsicherheit eines Bauteils bei Brandeinwirkung. Je höher die Tragfähigkeit, desto geringer ist die Einsturzgefahr und umso länger ist die Evakuierungszeit.

Raumabschluss/Flammendichtheit (E)

Der Begriff „Raumabschluss/Flammendichtheit“ bezeichnet die Fähigkeit eines Materials, den Durchtritt von Feuer und heißen Gasen zu verhindern. Dabei gilt: Je höher der Raumabschluss/die Flammendichtheit, desto geringer ist die Durchtrittsgefahr von Flammen auf der nicht-beflammten Seiten.

Wärmedämmung (I)

Bei einem Brand entstehen sehr hohe Temperaturen. Mit der Wärmedämmung wird das Leistungsvermögen gemessen, um die Übertragung von Wärme zu begrenzen.

 

Feuerwiderstand in Minuten

REI-Werte werden in Minuten angegeben, sie werden immer nach unten auf eine der folgenden Zeiten gerundet: 15, 20, 30, 45, 60, 90, 120, 180, 240 oder 360 Minuten.

Beispiel:
Eine tragende Wand mit einer Tragfähigkeit von 70 Minuten, einer Raumabschluss/Flammendichtheit von 53 Minuten und einer Wärmedämmung von 40 Minuten wird mit folgenden Werten klassifiziert: R60, E45 und I30.

 

 

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